Die Mitreisenden? Eine bunte Mischung: junge Männer auf dem Weg zur Arbeit, Frauen mit Kindern, ältere Herrschaften mit Geschichten aus zwei Kriegen. Jeder hatte etwas zu erzählen, und niemand schaute stumm aufs Handy. Stattdessen gab es Thermoskannen mit Kaffee, belegte Brote in Butterbrotpapier und Kartenrunden auf dem Klapptisch.
Meine Großmutter schwärmte von der Ruhe und der Zeit, die man füreinander hatte. „Wir waren langsamer unterwegs, aber wir kamen näher an“, sagte sie einmal. Mein Großvater erinnerte sich gern an die Fahrten durch verschneite Wälder oder vorbei an goldenen Herbstfeldern – Momente, die ihm bis ins hohe Alter Freude machten.
Zugfahren war damals nicht nur ein Transportmittel, sondern ein kleines Abenteuer, ein Fenster zur Welt, das sich mit jeder Station ein Stück mehr öffnete.
Und manchmal frage ich mich: Haben wir auf dem Weg zur Schnelligkeit nicht auch ein bisschen Zauber verloren?