Die breiten, elektrisch betriebenen Fahrräder erfreuen sich vor allem bei jungen Leuten, die sie anstelle von Rollern nutzen, äußerst beliebt. Doch wo die Geschwindigkeit vergleichbar ist, fehlt es oft an Regeln oder Schutz.
Laut VVD-Parteichefin Rachel Denneboom sorgen die Fatbikes nicht nur für Belästigungen, sondern auch für gefährliche Situationen.
In der Innenstadt sollten Fußgänger regelmäßig zur Seite springen, um Fahrräder zu überholen, wobei es oft zu Beschimpfungen kommt, wenn etwas darüber gesprochen wird.
Obwohl viele Fatbikes schneller fahren als gesetzlich erlaubt, fallen sie formal unter die Regeln für normale Elektrofahrräder. Und genau deshalb erweist sich die Durchsetzung als schwierig.
Auf nationaler Ebene werden seit einiger Zeit strengere Regeln erwogen, aber ein Kabinettsbericht macht deutlich, dass es rechtlich praktisch unmöglich ist, Fatbikes als eigene Kategorie zu behandeln. Ohne einen solchen gesonderten Status ist ein nationales Verbot nicht durchführbar.
Deshalb prüft Enschede die Möglichkeiten im Rahmen der eigenen Regulierung. Die Kommunen können über die APV zusätzliche Maßnahmen zur Sicherheit und Ordnung ergreifen.
Laut Denneboom bietet dies die Möglichkeit, vor Ort zu intervenieren. Sie nennt Fatbikes « Panzer auf Rädern » und hofft, dass ein Verbot innerhalb der Stadtgrenzen das Blatt wendet.
Ob das rechtlich Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Professor Geerten Boogaard stellt fest, dass es schwierig ist, eine klare Unterscheidung zwischen Fatbikes und anderen schnellen E-Bikes zu treffen. Letztlich wird sich das Gericht mit der Frage zu befassen haben, ob ein Verbot gerechtfertigt ist, wenn vergleichbare Fahrräder stehen bleiben dürfen.
Gleichzeitig nimmt der gesellschaftliche Druck zu. Wo das Fatbike einst als hippes Fortbewegungsmittel galt, dominieren heute Bedenken.
In Rotterdam, Amsterdam und Eindhoven wird das Fahrrad zunehmend mit Verkehrsproblemen und Krankenhauseinweisungen in Verbindung gebracht.
Eltern machen sich Sorgen darüber, wie schnell sich ihre Kinder bewegen, oft ohne Erfahrung oder Bewusstsein für Gefahren.
Gegner eines Fahrverbots verweisen auf das Verhalten des Fahrers und plädieren für eine bessere Durchsetzung, technische Anforderungen und Verkehrsinformationen. Befürworter glauben jedoch, dass das Risiko jetzt zu groß ist, um auf nationale Regeln oder Verhaltensänderungen zu warten.
Die Diskussion in Enschede ist also keine isolierte. Auch andere Städte suchen nach Möglichkeiten, ein Gleichgewicht in ein Straßenbild zu bringen, das sich in kurzer Zeit drastisch verändert hat.
Ob der Vorschlag rechtlich Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Aber es ist nicht mehr zu leugnen, dass der Ruf nach Handeln wächst.