Ohne zu warten, zog er einen Hilfsanzug an, nahm eine isotherme Decke und stürzte sich in die überfluteten Straßen, wobei ihm das Wasser manchmal bis zur Brust stieg. Als er vor dem Haus ankam, klopfte er an das Fenster. Julien öffnete mit Mühe die Tür, hielt sein Baby eingewickelt und sein Gesicht bleich vor Angst und Kälte. Claire sah ihr Kind mit Tränen in den Augen an, als wäre es das letzte Mal.
La Poeyer streckte die Arme aus. Mit einer Mischung aus Angst und Zuversicht legte Claire ihr Baby in ihre Hände. Sie flüsterte:
« Rette ihn … Auch wenn wir… »
Der Heizer ließ sie nicht ausreden. Er nickte und versprach mit ruhiger Stimme:
« Ich werde zurückkommen, um dich zu holen. Aber ich muss ihn jetzt nehmen. »
In La Poeyers Armen war das Baby zerbrechlich, winzig, aber unglaublich friedlich. Er überquerte die Straßen gegen die Strömung, hielt es über das Wasser und schützte es vor jedem Spritzer. Hinter ihm warteten die roten Lastwagen, bereit, sich um die Opfer zu kümmern.
Als La Poeyer am Fahrzeug ankam, kümmerten sich die Rettungskräfte sofort um Leo, wickelten ihn in eine warme Decke und überprüften seine Vitalfunktionen. Ihm ging es gut. Er hatte überlebt.
Aber der Feuerwehrmann blieb nicht dort. Ohne wieder zu Atem zu kommen, drehte er sich um. Er wusste, dass die Mission noch nicht vorbei war. Er kehrte in das trübe Wasser zurück, um nach Claire und Julien zu suchen. Dank ihm wurde an diesem Tag die ganze Familie gerettet.
Und heute…
Jahre sind vergangen. Léo ist erwachsen geworden. Er kann sich nicht mehr an diesen Tag erinnern, aber jedes Jahr erzählen ihm seine Eltern diese Geschichte. Die eines Mannes, der inmitten des Sturms die Hoffnung in seinen Armen trug.
Und jedes Mal, wenn er einen roten Lastwagen an seiner Straße vorbeifahren sieht, schmerzt sein Herz und er denkt: « Eines Tages werde ich auch Leben retten. »